1. FC Köln: Alles auf Anfang

Vor ziemlich genau einem Jahr herrschte beste Stimmung rund um das Geißbockheim. Der 1. FC Köln schloss die Saison als Tabellenfünfter ab und qualifizierte sich erstmals nach einem Vierteljahrhundert wieder für einen europäischen Vereinswettbewerb.

Markus Anfang

Auf die ausgelassenen Feierlichkeiten folgte allerdings eine unerwartete Tristesse. Nach einer schwachen Spielzeit stehen die Domstädter als Tabellenschlusslicht mit neun Zählern Rückstand auf den Relegationsplatz unmittelbar vor dem sechsten Abstieg der Vereinsgeschichte.

Nach lediglich drei mageren Pünktchen aus den ersten 14 Spielen musste der wenige Monate zuvor noch hochgelobte Peter Stöger im Dezember gehen. Auf den Österreicher folgte ein neuer Chef-Trainer aus den eigenen Reihen: Stefan Ruthenbeck, bis dato für die U19 verantwortlich, übernahm das Ruder und nährte dank positiver Resultate zwischenzeitlich die Hoffnung auf den Klassenverbleib. Nach starkem Beginn und diversen Big Points wurde Ruthenbecks Bilanz allerdings auf Normalmaß zurechtgestutzt – in der Rückrundentabelle belegt der FC Rang elf. Zu wenig, um nach der schwachen Hinserie noch einen Turnaround zu schaffen.

Markus Anfang ist ein Trainer, der einer Mannschaft erkennbar eine Handschrift mit auf den Weg geben kann.

Armin Veh

Vor wenigen Tagen gab der Verein bekannt, dass der Vertrag des Chef-Trainers nicht über den 30. Juni hinaus verlängert wird. „Wir wollen für Klarheit sorgen: Stefans Vertrag endet im Sommer“, teilte Armin Veh mit. Zwischen ihm und seinem Coach habe dabei immer Klarheit geherrscht, betonte der FC-Geschäftsführer. Ruthenbeck selbst erklärte: „Für mich als Kölner war und ist es ein Privileg, hier Trainer zu sein. Aber ich habe oft betont: Ich definiere mich nicht über diesen Posten.“

Ein Nachfolger ist bereits gefunden. Markus Anfang, ebenfalls gebürtiger Kölner und aktuell mit Holstein Kiel auf Erfolgskurs in der Zweiten Liga, wird in der kommenden Saison an der Seitenlinie stehen. „Markus Anfang ist ein Trainer, der einer Mannschaft erkennbar eine Handschrift mit auf den Weg geben kann. Das hat er in Kiel bereits unter Beweis gestellt“, meint Veh, weshalb die Wahl für einen Neuanfang zugunsten des 43-jährigen Fußballlehrers gefallen ist. Der neue Coach selbst erklärt: „Ich bin Kölner. Mir muss also niemand erklären, was es bedeutet, für diesen großartigen Traditionsverein mit diesen Fans zu arbeiten. Unabhängig von der Liga.“

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