Fortuna Düsseldorf: Durchgestartet

Als Fortuna Düsseldorf am 14. Spieltag nach einer 1:3-Niederlage in Bremen mit gerade einmal neun Punkten das Schlusslicht der Tabelle bildete, waren sich viele Experten in Deutschland sicher: Der Aufsteiger aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt wird auf direktem Wege ins Unterhaus zurückkehren. Keine drei Monate später können die Rheinländer so gut wie sicher für ein weiteres Jahr in der Beletage des deutschen Fußballs planen.

Friedhelm Funkel

Spätestens nach dem jüngsten 2:1-Heimerfolg gegen den 1. FC Nürnberg benötigt es schon viel Fantasie, um noch mit einem Abstieg zu rechnen. Aus den vergangenen neun Partien, also seit der Pleite an der Weser, holte die Mannschaft von Chef-Trainer Friedhelm Funkel satte 19 Zähler und damit sogar einen Punkt mehr als Tabellenführer Borussia Dortmund, der kurz vor Weihnachten in der heimischen Merkur Spiel-Arena mit 2:1 bezwungen werden konnte. Bis heute übrigens die einzige Niederlage der Schwarz-Gelben in der laufenden Bundesliga-Saison.

14 Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz

Düsseldorfs Polster auf den ersten Abstiegsplatz beträgt mittlerweile komfortable 14 Punkte, bis zum Relegationsrang 16 sind es zwölf Zähler. Trotzdem betont der neue Sportvorstand Lutz Pfannenstiel: „Wir sind noch einiges weg von der Punktzahl, die in den vergangenen Jahren reichte, aber wir haben ja auch noch einige Spiele.“ Und auch Friedhelm Funkel bremst (noch) die Euphorie und warnt: „Wir brauchen noch zwei, drei Siege. Noch sind wir nicht durch!“

Wir brauchen noch zwei, drei Siege. Noch sind wir nicht durch!

Friedhelm Funkel

Letztlich weiß aber auch der Coach, dass der Liga-Verbleib so gut wie gesichert ist und damit ab Sommer sein neu abgeschlossener Einjahres-Vertrag greifen wird. Die Umstände der Ausweitung des Arbeitspapiers hatten in der Winterpause noch für zahlreiche Schlagzeilen gesorgt. Denn während ihres Trainingslagers in Marbella hatte die Fortuna zunächst bekannt gegeben, dass die Gespräche zwischen Verein und Chef-Trainer gescheitert seien, da Funkel das Angebot abgelehnt habe, konkrete Gespräche über seine Zukunft erst dann zu führen, wenn eine Entwicklung in der Rückrunde abzusehen sei. Der Fußballlehrer hatte auf einer schnellen Lösung bestanden.

Wenig später folgte zur Freude von Mannschaft und Fans eine Kehrtwende. „Wir haben uns noch einmal zusammengesetzt, um in Ruhe über alles zu reden. Dabei ist uns bewusst geworden, dass zwei Dickköpfe zu sehr auf ihren Positionen beharrt haben. Das war ein Fehler“, erklärten Fortunas Vorstandsvorsitzender Robert Schäfer und Friedhelm Funkel gemeinsam. Mittlerweile ist das Thema zu den Akten gelegt. Auf der Agenda stehen nun vor allem, auch wenn Funkel öffentlich noch nicht über den Klassenverbleib sprechen möchte, die Planungen für eine weitere Saison in der Bundesliga.