Ajax Amsterdam: Zurück im Rennen um den 34. Meistertitel

In der vergangenen Saison verspielte Ajax Amsterdam den sicher geglaubten Titel in der Ehrendivision noch auf der Zielgeraden. Als Spitzenreiter in den letzten Spieltag gestartet, kam der Traditionsverein aus der niederländischen Hafenstadt nicht über ein Remis beim bereits feststehenden Absteiger De Graafschap hinaus.

Seit Saisonbeginn führt Peter Bosz Regie in Amsterdam. Der Coach, der als aktiver Kicker einst auch in der Bundesliga am Ball war und 1998 insgesamt 14 Spiele für Hansa Rostock bestritt, löste Frank de Boer an der Seitenlinie ab. Die Verantwortlichen versprachen sich frische Impulse für die Leistungsträger, die dem Club allesamt die Treue hielten – bis auf Arkadiusz Milik. Der einst unverzichtbare Stürmer aus Polen konnte den Lockrufen des SSC Neapel nicht widerstehen. Für Bosz die erste empfindliche Niederlage als Ajax-Coach.

Auch die junge Saison hielt einen frühen Dämpfer parat. In der Qualifikation griffen die Niederländer nach der Champions League, bis ihnen in der letzten Runde der FK Rostov das Ticket wegschnappte. Die Aufbruchstimmung trübte zudem das peinliche Achtelfinal-Aus im nationalen Pokal – Gegner SC Cambuur misst sich üblicherweise mit Ajax‘ Reserveteam in Liga zwei. Immerhin, nachhaltige Schäden sind nicht zu erkennen. Als Gruppenerster überzeugte die Bosz-Elf in der Europa League ohne Niederlage und ließ Richtung Viertelfinale Königsklassen-Absteiger Legia Warschau sowie den FC Kopenhagen auf der Strecke.

Zu den Leistungsträgern zählen eher die jüngeren Spieler des Teams wie beispielsweise Kasper Dolberg. Der talentierte Däne erzielte in der laufenden Saison bereits 13 Treffer in der Ehrendivision, wird gegen den S04 wegen einer Leistenverletzung aber vermutlich nicht auflaufen können. Weitere Schlüsselspieler sind die Mittelfeldakteure Hakim Ziyech und Davy Klaasen sowie die beiden Außenstürmer Bertrand Traore und Amin Younes. Letztgenannter Kicker entstammt der Nachwuchsschmiede von Borussia Mönchengladbach und hat sich in den Niederlanden mittlerweile zu einer zuverlässigen Stammkraft in der Offensive entwickelt.

Ein bekanntes Gesicht im Aufgebot Amsterdams ist Heiko Westermann. Der Innenverteidiger, der von 2007 bis 2010 in 92 Bundesligaspielen für den FC Schalke 04 auflief, zählt seit Saisonbeginn zum Ajax-Kader. Der mittlerweile 33-Jährige kommt allerdings nur selten zum Einsatz.

Da Konkurrent PSV Eindhoven zeitgleich 3:1 gegen den PEC Zwolle gewann, musste der Traum von der 34. Meisterschaft ad acta gelegt werden. In diesem Jahr könnte es genau andersherum laufen. Denn nach 30 von 34 Spieltagen rangiert Ajax aktuell auf Rang zwei – lediglich einen Zähler hinter Spitzenreiter Feyenoord Rotterdam, der unlängst mit 2:1 bezwungen werden konnte.