FC Ingolstadt 04: Rekord zum Einstand

Ein beliebtes Erfolgsrezept von Aufsteigern liest sich einfach: zu Hause möglichst viele Punkte sammeln und darauf hoffen, dass auswärts der eine oder andere Bonuszähler herausspringt. Nun gelang Bundesliga-Neuling FC Ingolstadt 04 der erste Heimsieg erst am achten Spieltag. Problem? Mitnichten! Die Schanzer sind erfolgreicher in die Saison gestartet als sie es sich erhofft hatten. Nebenbei stellten sie sogar eine Bestmarke auf.

1:0 für den FCI – so endeten die ersten drei Auswärtspartien gegen den 1. FSV Mainz 05, den FC Augsburg und den SV Werder Bremen. Drei Siege bedeuteten neun Punkte auf dem Weg zum Ligaverbleib und einen Rekord: Noch nie hatte ein Neuling im Oberhaus dreimal hintereinander in der Fremde gewonnen.

Die Schanzer durften sich zwischenzeitlich sogar auswärtsstärkstes Team der Liga nennen, wiesen eine bessere Bilanz vor als der FC Bayern München. Chef-Coach Ralph Hasenhüttl war gerührt: „Das ist sensationell. Wir haben Geschichte geschrieben, da sind wir sehr stolz drauf.“ Doch bei aller Freude gilt es, eine andere Bilanz dringend zu verbessern.

So stark sich der FC Ingolstadt 04 in der Fremde präsentiert, so schwach gerieten die ersten Auftritte vor heimischem Publikum. Nicht nur, dass wochenlang kein Sieg gelingen wollte, nicht ein einziges Mal kullerte der Ball über die Torlinie des Gegners. Bis der 3. Oktober 2015 endlich zum Feiertag wurde – im doppelten Sinn: Pascal Groß beendete 348 Minuten des Wartens, Hoffens und Bangens, knallte aus 20 Metern den Ball aufs Gehäuse von Eintracht Frankfurt. Vom Innenpfosten prallte die Kugel ins Tor und löste auf den Rängen eine Jubelexplosion aus. Sechs Minuten später gleich noch mal, als Stefan Lex mit dem 2:0 den Endstand besorgte.

Wenn ich nicht treffe, muss ich mir wenigstens den Arsch aufreißen!

Der geglückte Saisonstart mit 14 Punkten aus zehn Partien ist Lohn für die attraktive Spielweise der Schanzer. Gutes von gestern sozusagen, denn die Oberbayern spielen einfach so weiter wie in der vergangenen Zweitliga-Spielzeit. Die Profis attackieren früh, sind frech, mutig und überraschten damit bereits einige Kontrahenten. Neben spielerischen Lösungen kämpft der Aufsteiger um jeden Zentimeter, immer mit Hasenhüttls unmissverständlicher Ansage im Kopf: „Wenn ich nicht treffe, muss ich mir wenigstens den Arsch aufreißen!“

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