SC Freiburg: Nils Petersens Appell zeigt Wirkung

Der Endorphin-Explosion folgte im November ein Tal der Tristesse: Fans und Verantwortliche des SC Freiburg durchleben in der aktuellen Saison extreme Gefühlsschwankungen. Zuletzt zeigte die Formkurve wieder nach oben.

Eigentlich war es fast zu schön, um wahr zu sein. Bereits am 32. Spieltag der vergangenen Saison besiegelten die Breisgauer ihre direkte Rückkehr in die Bundesliga. „Eins hoch. Auf uns!“ prangte in Anlehnung an den WM-Song „Auf uns“ von Andreas Bourani nach dem 2:1-Erfolg gegen den SC Paderborn 07 auf den Aufstiegsshirts.

Wenige Monate später stürmt die Elf von Christian Streich die Bundesliga. Manch einer wird den Start als langweilig titulieren, andere als konstant: Vier Heimsiege plus vier Auswärtsniederlagen ergeben in Summe Tabellenplatz acht. Als dann Ende Oktober mit dem 3:1 bei Werder Bremen sogar der erste Erfolg in der Fremde gelingt, beginnen einige Anhänger zu rechnen und gar zu träumen.

Das Erfolgsrezept enthält drei Zutaten: eine treffsichere Offensive, einen routinierten Abwehrverbund und Konstanz auf der Position des Chef-Trainers. Ende Dezember wird Streich fünf Jahre im Amt sein und damit der dienstälteste Coach der Bundesliga.

Doch dann kommt der verflixte November, in dem jegliche Ordnung und Struktur des Freiburger Spiels abhandengekommen scheinen. Bilanz: null Punkte und elf Gegentore in drei Partien sowie tiefe Sorgenfurchen in den Gesichtern der Verantwortlichen.

Insbesondere über die hohe Anfälligkeit nach ruhenden Bällen echauffiert sich Streich. Nach dem 1:4 gegen RB Leipzig poltert er: „Wir haben uns bei den Standards katastrophal verhalten. Das hat die Partie entschieden. Da kannst du alle anderen Statistiken in den Papierkorb schmeißen.“

Auch Angreifer Nils Petersen sucht nach Erklärungen für das – O-Ton Streich – inakzeptable Defensivverhalten: „Vielleicht haben wir uns zu wohl gefühlt, dachten, jetzt läuft es von allein.“ Sein Appell an die Kollegen lautet daher: „Jetzt sollte jeder aufgewacht sein. Es sind entscheidende Wochen bis Weihnachten, in denen wir den Vorsprung nach unten mindestens halten, wenn nicht gar ausbauen wollen.“ Die Worte des Torjägers bleiben nicht unerhört. Auf ein 1:1 in Leverkusen folgte zuletzt ein 1:0-Erfolg gegen Darmstadt, der die Breisgauer auf Rang neun springen ließ.

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