Gedenktag: Club und Fans auf Spuren ermordeter Schalker

Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die Häftlinge des Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Bereits drei Jahre zuvor brannte sich der 27. Januar unauslöschlich in das Gedächtnis der Stadt Gelsenkirchen. An jenem Tag begannen die Nazis mit der Deportation jüdischer Mitbürger in das Ghetto Riga.

Anlässlich des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begibt sich eine Gruppe von Vereins- und Fanvertretern vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt auf die Spuren jener Schalker, die während der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden – unter ihnen Jugendspieler, Vereinsfunktionäre und Förderer des S04.

Der Weg führt von ihren Wohn- und Arbeitsstätten am Schalker Markt zum alten jüdischen Betsaal hin zur Neuen Synagoge Gelsenkirchen. Genau dort, wo ein brauner Mob in der Progromnacht am 9. November 1938 die erste Synagoge in Brand gesteckt hat, legen die Schalker in Gedenken an die verfolgten und ermordeten jüdischen Mitglieder der königsblauen Vereinsfamilie einen Kranz und Gedenksteine nieder.

Der FC Schalke 04 unterstützt mit der Gedenkfahrt den 13. Erinnerungstag im deutschen Fußball. Die Initiative „Nie wieder!“ rückt diesmal Vertreibung und Flucht in den Blickpunkt, bestimmen sie doch 72 Jahre nach Kriegsende wieder das Leben in Europa. Unzählige fanden im Nazi-Terror den Tod, weil sie keine Möglichkeit bekamen, vor Unrecht, Krieg und Verfolgung zu fliehen. Flucht kann daher auch bedeuten: zu überleben und Leben zu retten.

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