Alles Gute zum 80. Geburtstag, Manfred Kreuz

Manfred Kreuz ist eine lebende Legende. Der Linksfuß schoss beim 3:0-Sieg im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft 1958 gegen den Hamburger SV den finalen Treffer. 22 Jahre zuvor wurde er in Gelsenkirchen geboren. Seiner Heimat und seinem FC Schalke 04 ist Kreuz heute noch immer verbunden - als Mitglied des Ehrenpräsidiums. Am Montag (7.3.) feiert er seinen 80. Geburtstag.

Auf Schalke ist Kreuz nach wie vor Stammgast. „Ich habe eine Dauerkarte und besuche jedes Spiel. Wenn wir verlieren, bin ich wie jeder andere Fan drei Tage lang nicht ansprechbar. Aber ich trage das nicht so nach außen“, berichtet der Deutsche Meister von 1958, dessen Karriere einst in der Jugend des SC Hassel begann, wo er sich nach eigener Aussage sehr wohl fühlte.

Problematisch wurde es erst, als der damals 17-Jährige im Rahmen seiner Ausbildung beim Finanzamt nach Borken versetzt wurde. „Morgens um 4.30 Uhr musste ich aus dem Haus. Abends um 19.30 Uhr war ich wieder da. An Training war da nicht mehr zu denken.“

Während sein Heimatverein daran wenig ändern konnte, zeigten ihm die Schalker neue Perspektiven auf. Ernst Kuzorra sowie Trainer Edi Frühwirth hatten Gefallen an dem schussgewaltigen Linksfuß gefunden und lockten ihn Mitte der 50er Jahre an die Glückauf-Kampfbahn. An das Oberliga-Debüt für Schalke gegen den 1. FC Köln erinnert er sich besonders gern. Kreuz: „Ich war anfangs als Außenläufer aufgestellt, rückte aber nach der Verletzung von Paul Matzkowski auf dessen Mittelläufer-Position. Wir gewannen 3:1, und ich war fortan dabei.“

Insgesamt 135 Oberligapartien (42 Tore) bestritt er für die Königsblauen. Dazu kamen sieben Begegnungen um die Deutsche Meisterschaft, zwölf Pokalspiele (4 Tore), vier Aufeinandertreffen im Europapokal und 83 Bundesliga-Einsätze (16 Treffer). Am präsentesten ist natürlich das Endspiel um den nationalen Titel in Hannover. Der 3:0-Erfolg über Uwe Seelers HSV wurde von kuriosen Umständen begleitet. „Berni Klodt machte sonst sehr selten Kopfballtore, in Hannover gelangen ihm gleich zwei: Das war eine Sensation.“

Im Anschluss an das 2:0 machten die Hanseaten mächtig Druck, ehe Manfred Kreuz mit seiner linken Klebe die Nerven der Schalker Vereinsfamilie beruhigte. In der Wertung des Triumphes bleibt er wohltuend fair. „In den 70er Jahren hatten wir eine wesentlich bessere Mannschaft. Die hat es jedoch versäumt, noch einmal Meister zu werden.“

Kreuz indes holte noch einmal einen Titel, wenn auch in einer anderen Sportart: Im Tennis-Finale der B-Klasse für Senioren besiegte er seinen Kontrahenten, der ausgerechnet aus Dortmund kam, und gewann zum zweiten Mal in seinem Leben eine Deutsche Meisterschaft.

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