Benedikt Höwedes: Das ging an die Substanz

Mit einem Sieg in Mainz hat sich Benedikt Höwedes in die Länderspielpause verabschiedet, in der er mit der DFB-Auswahl auf England und Aserbaidschan trifft. Vor der Abreise zur Nationalelf sprach schalke04.de mit dem Kapitän der Königsblauen über den Sieg bei den Rheinhessen und die vielen Englischen Wochen.

Benedikt Höwedes, herzlichen Glückwunsch zum 1:0-Erfolg in Mainz. Wie schwer war es, nach dem kräftezehrenden Europa-League-Spiel im Borussia-Park wieder 90 Minuten konzentriert zur Werke gehen? Der Gegner hatte schließlich keine Englische Woche in den Beinen.

Wir haben in Mönchengladbach viele Körner gelassen. Deswegen hat man uns in Mainz sicherlich auch angemerkt, dass die Kraft ein wenig gefehlt hat. Umso glücklicher sind wir, dass wir das Spiel dennoch gewonnen haben. Am Ende hätten wir sogar noch das zweite Tor erzielen müssen. Aber darüber wollen wir uns nicht beschweren. Die drei Punkte haben wir auch so gerne mitgenommen. Der Sieg war für den Kopf Gold wert. Jetzt können wir mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause gehen.

Sie haben den Kopf angesprochen. Aber auch für die Tabelle waren die drei Punkte sehr wichtig.

Wenn wir in Mainz nicht gewonnen hätten, wären wir unten voll dabei. Jetzt sind wir weiterhin noch nicht raus aus diesen Tabellenregionen. Es spielen acht Mannschaften um Platz sieben, aber genauso viele können noch auf Platz 16 rutschen. Es kann in beide Richtungen ganz schnell gehen. Wir werden versuchen, uns von den unteren Plätzen fern zu halten und nach oben alles offen zu halten. Wir brauchen jeden einzelnen Punkt. Das wird schwer genug.

Spüren Sie einen besonderen Druck, wenn Teams wie Wolfsburg, Bremen oder Hamburg punkten und Schalke als Europa-League-Teilnehmer zumeist sonntags nachlegen muss?

Jeder, der meint, es sei nicht so, sagt meiner Meinung nicht ganz die Wahrheit. Wir müssen uns vor der Realität nicht verschließen. Wir wissen, dass wir weiterhin höllisch aufpassen müssen. Momentan ist fast jede Partie ein Endspiel, damit man nicht unten reinrutscht. Wir sehen die Tabelle auch und verfallen nach dem Sieg in Mainz nicht in pure Euphorie.

Wieviel Kraft haben die vielen Spiele hintereinander in drei Wettbewerben gekostet?

Es ging schon an die Substanz. Wir haben sechs Englische Wochen hinter uns, die letzte davon war besonders anstrengend. Es waren Höhen und Tiefen dabei. Wir haben klasse Spiele gemacht, hatten aber auch einige dabei, bei denen wir die Partien unnötig aus der Hand gegeben und verdient verloren haben, weil wir einfach die schlechtere Mannschaft waren oder nicht an unser Limit gegangen sind. Wir sind jetzt auf jeden Fall gut aus dieser Phase herausgekommen. Unterm Strich geht die Ausbeute in Ordnung. Nach der Länderspielpause wollen wir so viele Punkte wie möglich holen.

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