Benedikt Höwedes: Das werden knifflige Dinger

Pünktlich zum Saisonendspurt ist den Königsblauen mit dem 3:2-Erfolg gegen den VfB Stuttgart nach sechs sieglosen Spielen in Serie der Befreiungsschlag gelungen. Die gute Ausgangsposition im Kampf um die Europa-League-Plätze wollen die Knappen in den verbleibenden drei Partien dieser Spielzeit verteidigen. schalke04.de hat sich Benedikt Höwedes über den Sieg gegen die Schwaben und das Restprogramm unterhalten.

Benedikt Höwedes, welche Rolle hat das Kurz-Trainingslager in Marienfeld in Bezug auf den Erfolg gegen den VfB Stuttgart gespielt?

Wir sind in der Woche enger zusammengerückt. Wir haben die Tage genutzt, um uns über gewisse Sachen auszutauschen und viel Zeit miteinander verbracht. Vielleicht haben wir uns dadurch das nötige Quäntchen Glück zurück auf unsere Seite geholt, das wir gegen Stuttgart gebraucht haben.

Umso größer war wahrscheinlich die Freude, dass das Trainingslager eine positive Wirkung gehabt hat …

Die Erleichterung war bei uns allen riesengroß. Natürlich war es ein sehr enges Spiel und mit Sicherheit auch kein Glanzstück von uns. Aber wir haben Moral bewiesen. Es war wichtig, dass wir vor unseren Fans nach dem Rückstand noch die Wende geschafft haben.

Durch das 3:2 gegen Stuttgart haben Sie weiterhin gute Chancen, die Saison auf Platz fünf abzuschließen. Geht man als Profi mögliche Tabellenkonstellationen vor Spielen überhaupt durch?

Natürlich findet bei uns mal das eine oder andere Rechenspiel statt. Auch wir schauen, wer gegen wen spielt, wo Punkte möglich sind und wer Punkte liegenlassen könnte. Aber Fakt ist, dass wir die beste Ausgangsposition haben und die restlichen drei Spiele gewinnen wollen. Wir können die Europa League aus eigener Kraft erreichen. Das wollen wir unbedingt schaffen, damit wir noch einen versöhnlichen Saisonabschluss feiern können.

Wie bewerten Sie das Restprogramm?

Es ist ein vermeintlich einfaches, weil die Gegner auf den unteren Rängen stehen. Aber gerade das sind die tückischen Spiele. In diesen Tabellenregionen fighten die Mannschaften um jeden Punkt, weil sie die Relegation oder den direkten Abstieg vermeiden wollen. Das werden knifflige Dinger. Unsere Gegner werden sich in jeden Zweikampf hauen. Da müssen wir um jeden Meter kämpfen.

Köln hat diese Saison bereits zwölfmal zu Null gespielt. Von daher wird es ein harter Brocken.

Der kommende Gegner heißt 1. FC Köln. Das Hinspiel ging mit 1:2 verloren …

Im Hinspiel sah ich persönlich bei der einen oder anderen Aktion nicht gerade glücklich aus. Es war damals unsere erste Heimniederlage in dieser Saison, was umso bitterer war, weil wir zu dem Zeitpunkt eigentlich gut in Form waren. Das tat weh.

Wie schätzen Sie die Rheinländer ein?

Köln hat diese Saison bereits zwölfmal zu Null gespielt. Von daher wird es ein harter Brocken. Die Kölner werden sicherlich wieder defensiv agieren. Es ist eine Mannschaft, die in der Verteidigung sehr akribisch arbeitet und gegen den Ball einen guten Job macht. Sie lassen nicht viele Torchancen zu und haben zudem mit Timo Horn einen starken Keeper in den eigenen Reihen.

Wie muss die Mannschaft auftreten, um in Köln zu punkten?

Wir werden im Spiel nach vorne kreativ agieren müssen. Mit dem Selbstvertrauen, das wir beim Sieg gegen Stuttgart eingefahren haben, müssen wir Spielsituationen schaffen, die zu Möglichkeiten führen. Diese müssen wir dann natürlich auch nutzen. Das war in den vergangenen Wochen häufig unser Manko, dass wir große Chancen liegengelassen haben.

Umso schwerer wiegt die Gelbsperre von Klaas-Jan Huntelaar …

Klaas-Jan hat gegen Stuttgart wieder getroffen, was unheimlich wichtig für uns war. Es tat ihm gut, dass er sich mit zwei Toren freigeschossen hat. Diesen Schwung hätte er gegen Köln gerne mitgenommen. Dass er ausgerechnet jetzt aussetzen muss, ist sehr schade. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass Eric Maxim Choupo-Moting seine Sache gut machen wird. Mit ihm und auch mit Leroy Sane haben wir gute Alternativen, die Klaas-Jans Position bekleiden können. In der Offensive haben wir ohnehin die Möglichkeit, hier und da zu wechseln. Deswegen werden wir den Ausfall kompensieren können. Warten wir mal ab, wie sich der Trainer entscheiden wird …

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