Benedikt Höwedes: Fürs Comeback schuften und Stimmung aufsaugen

Trotz Verletzung und der damit verbundenen Tatsache, dass er nicht am Mannschaftstraining teilnehmen kann, ist Benedikt Höwedes an den Wörthersee nachgereist. Der Kapitän betont, dass es ihm sehr wichtig sei, bei der Mannschaft zu sein und die positive Stimmung aufzusaugen. Auf schalke04.de spricht der Weltmeister über seinen linken Fuß, den neuen Coach Andre Breitenreiter und die Ziele für die anstehende Saison.

Benedikt Höwedes, bevor wir über Ihre Verletzung und die Vorbereitung sprechen, erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit!

Vielen Dank. Es war ein traumhaft schönes Wochenende für meine Frau und mich. Ich bin sehr glücklich.

Glücklich sind auch alle Fans, weil Sie weiterhin das blau-weiße Trikot tragen. Was hat den Ausschlag für Ihre Entscheidung pro Schalke gegeben?

Mein Herz und mein Bauchgefühl haben mir gesagt, dass mein Weg auf Schalke noch nicht vorbei ist. Zudem wollte ich mich nach so einer durchwachsenen Saison nicht einfach verabschieden und sagen, dass es das jetzt für mich gewesen ist. Mein Ziel ist es, mit meinem Verein wieder etwas aufzubauen. Dabei habe ich ein gutes Gefühl, gerade wegen unseres neuen Trainers. Ich hatte mit Andre Breitenreiter überragende Gespräche.

Was macht Andre Breitenreiter aus?

Man merkt, dass er richtig Bock auf diese Aufgabe hat und unsere Mannschaft weiterentwickeln möchte. Ich habe das Funkeln in seinen Augen gesehen, als wir uns das erste Mal getroffen haben. Das hat mich absolut überzeugt. Der Trainer ist einerseits locker, andererseits führt er das Team mit einem ganz tollen Stil. Andre Breitenreiter passt hervorragend zum FC Schalke 04 und versprüht mit seiner Art sehr viel Euphorie.

Kommen wir zu Ihnen: Wie geht es dem Fuß?

Die Ergebnisse der letzten Untersuchung bei Dr. Müller Wohlfahrt waren in Ordnung. Aber es wird schon noch eine gewisse Zeit dauern, bis ich wieder auf dem Platz mitmischen kann. Neben dem Syndesmoseband im linken Sprunggelenk ist auch das Delta-Band vom Innenband nahezu komplett abgerissen. Das war die größere Verletzung. Durch die lange Pause habe ich viel Muskelmasse im linken Bein verloren, weswegen ich nun sehr hart im Kraftraum und beim Aquajogging schuften muss. Aber etwas Schöneres als Aquajogging im Wörthersee kann man sich kaum vorstellen.

Sie sind allerdings nicht nur wegen des Aufbautrainings nach Velden nachgereist …

Ich wollte die Nähe zur Mannschaft haben, Zeit mit dem Team verbringen und den neuen Trainer noch besser kennenlernen. Auch wenn es um taktische Belange geht, ist es sinnvoll, dabei zu sein. Und natürlich möchte ich auch die gute Stimmung aufsaugen. Mit guter Laune und einem guten Gefühl heilen Wunden häufig schneller.

Gibt es einen konkreten Zeitpunkt, den Sie für Ihre Rückkehr anpeilen? Vielleicht den Pflichtspielstart im DFB-Pokal beim MSV Duisburg?

Nein, einen konkreten Zeitpunkt kann ich nicht nennen. Um spielen zu können, brauche ich erst die körperlichen Grundlagen und den Rhythmus. Ich kann nicht zwei Tage vor Saisonstart ins Mannschaftstraining einsteigen und dann sagen: So, hier bin ich. Derzeit ist es am sinnvollsten, täglich zu schauen, wie der Fuß reagiert und darauf abgestimmt schmerzorientiert zu belasten.

Die vergangene Saison lief nicht nach Plan …

… und das wissen wir. Jetzt liegt es an uns, es in diesem Jahr besser zu machen. Unser Auftreten, unsere Mentalität muss anders sein. Wir müssen als Mannschaft wieder mehr Leidenschaft zeigen und alles für den Erfolg tun. Das heißt jetzt nicht, dass wir das im vergangenen Jahr nicht getan haben. Aber im Fußball ist es manchmal so, dass man in eine Negativspirale gerät und vieles dann einfach nicht mehr klappen will.

Welches konkrete Ziel hat sich das Team gesteckt?

Wir werden jetzt nicht anfangen, irgendwelche Tabellenplätze auszugeben. Davon haben wir uns in diesem Jahr distanziert. Ich hoffe, dass wir mit dem positiven Schwung der bisherigen Vorbereitung und einem guten Gefühl in die Hinrunde gehen und einen guten Start hinlegen. Wir wollen als Mannschaft alles für den Erfolg tun.

Seite teilen