Dennis Aogo: Es gab schon ganz andere Sensationen

Nach dem 0:0 am Sonntag (5.4.) beim FC Augsburg ist der Rückstand der Königsblauen auf die Champions-League-Plätze um zwei Zähler gestiegen. In den verbleibenden sieben Spielen wollen die Knappen nun eine Serie starten, um noch ein Wörtchen um die Vergabe der Königsklassen-Ränge mitzureden. schalke04.de hat sich mit Dennis Aogo über die Partie beim FCA und die Tabellensituation unterhalten.

Dennis Aogo, warum hat es gegen Augsburg nicht zu einem Dreier gereicht?

Beide Mannschaften hätten gewinnen können, wobei wir meiner Meinung nach die klareren Torchancen hatten. Die Augsburger legen eine hohe Laufbereitschaft an den Tag und gehen sehr aggressiv zur Sache. Ein Tor hätte die Situation vielleicht etwas leichter gemacht. Aber das haben wir verpasst. Deswegen war es bis zum Schluss sehr umkämpft. Wir wollten unbedingt als Sieger vom Platz gehen, um den Abstand nach oben nicht größer werden zu lassen. Deshalb fühlt sich dieses Unentschieden nicht so gut an.

Wie gehen Sie nun die letzten sieben Saisonspiele an?

Wir können es jetzt nicht mehr ändern, dass wir in Augsburg nur einen Punkt geholt haben. Es geht weiter. Uns bleiben noch sieben Spiele, in denen wir so viele Zähler wie möglich holen wollen. Wir wissen, dass es schon viele Sensationen im Fußball gab. Je mehr Siege wir einfahren, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir es noch schaffen können. Uns ist natürlich bewusst, dass es nach dem vergangenen Spieltag noch schwieriger geworden ist. Solange es rechnerisch noch möglich ist, werden wir aber alles daran setzen.

Was sind die Gründe dafür, dass Mönchengladbach und Leverkusen zehn beziehungsweise acht Punkte vor dem S04 liegen?

Wir haben im Laufe der Saison einfach zu viel liegengelassen und es noch nicht geschafft, eine richtige Serie zu starten. Auch in Augsburg haben wir verpasst, den Lucky Punch zu setzen. Daran haperte es zuletzt. Wenn wir die Chancen haben, sind wir nicht konsequent genug. Somit sind Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen ein wenig davongezogen. Aber noch mal: Wir glauben bis zum Schluss daran und so werden wir auch die nächsten Spiel angehen.

Wichtig wird auch sein, die Mannschaften hinter Ihnen auf Distanz zu halten …

Man muss definitiv auch nach unten schauen. Die Konkurrenz ist nicht weit weg. Deshalb müssen wir unbedingt punkten, um oben dranzubleiben und um gleichzeitig den Vorsprung auf die anderen Teams zu halten. Die Situation ist nicht einfach. Wir müssen langsam wieder in die Spur kommen und wieder gewinnen. Damit sollten wir am Samstag gegen den SC Freiburg anfangen.

In den vergangenen beiden Spielen haben Sie keinen Treffer erzielt. Was muss gegen Freiburg passieren, damit der Knoten platzt?

Wir müssen uns ganz einfach noch mehr Chancen erspielen. Eigentlich ist es egal, wer trifft. Es sind ja nicht nur unsere Stürmer, die die Chancen liegengelassen haben. Es liegt also nicht nur an ihnen, sondern am Kollektiv. Wenn wir zu viele Gegentore kassieren, sind auch nicht nur die Abwehrspieler schuld. Im Moment fehlt uns vor dem Tor das Quäntchen Glück. Aber je mehr Chancen wir kreieren, desto mehr Möglichkeiten zu einem Treffer bekommen wir. Dann wird auch irgendwann wieder ein Ball reinfliegen.

Im Moment fehlt uns das Quäntchen Glück.

Pünktlich zur Saisonschlussphase können Sie auch wieder auf den einen oder anderen Rückkehrer zurückgreifen …

Es ist selbstverständlich gut für die Mannschaft, wenn die Konkurrenzsituation verstärkt wird. Jefferson Farfan war schon in Augsburg mit seiner Spielweise ein großer Gewinn für uns. Aber die Spieler, die jetzt Stück für Stück nach ihrer langen Ausfallzeit zurückkehren, sind noch nicht alle wieder auf dem höchsten Level. Deswegen sollte man jetzt nicht zu viel von ihnen erwarten. Für unseren Kader ist es dennoch sehr wichtig. Dadurch wird auch das Training automatisch besser.

Am Samstag geht es gegen Ihren ehemaligen Verein. Besteht noch eine Verbindung zum SC Freiburg?

Ich habe eigentlich gar keinen Kontakt mehr nach Freiburg. Ich habe in der Vergangenheit immer wieder gesagt, dass die Verbundenheit zu Christian Streich sehr groß ist. Aber wir sind auch nicht im regelmäßigen Austausch. Zum Verein und zu den einzelnen Spielern habe ich keinen Draht mehr. Jeder weiß, dass die Freiburger die Punkte unbedingt gegen den Abstieg brauchen und mit allem, was sie haben, um die Zähler kämpfen werden. Der Sieg am vergangenen Spieltag gegen Köln war sicherlich ein Big Point. Deswegen werden sie mit einer guten Stimmung und relativ breiter Brust hier herkommen. Aber wir spielen zu Hause und wollen unbedingt die drei Punkte hier behalten. Wir müssen selbstbewusst auftreten und zeigen, dass wir den Kampf um die vorderen Plätze noch nicht aufgegeben haben.

Seite teilen