Dennis Aogo: Sind gefestigt und erfahren genug

Für die Königsblauen war das Duell mit Borussia Dortmund am Samstag (28.2.) ein Derby zum Vergessen. Jetzt gilt es zunächst, die Niederlage zu verarbeiten und sich danach fokussiert auf das anstehende Spiel gegen1899 Hoffenheim vorzubereiten. schalke04.de hat mit Dennis Aogo über den rabenschwarzen Samstag und die Partie gegen die TSG gesprochen.

Dennis Aogo, wie bewerten Sie die Leistung der Mannschaft bei der 0:3-Niederlage in Dortmund?

Das 0:3 war natürlich verdient. Ich glaube nicht, dass man uns vorwerfen kann, dass wir nicht gewollt haben. Ich denke, wir waren einfach zu passiv in unserem Spiel und haben uns zu sehr auf das Verteidigen konzentriert. Es ist normal, dass Dortmund immer zu seinen Chancen kommt. Aber wir hätten einfach mehr nach vorne machen müssen, um Nadelstiche setzen zu können und um uns auch ein bisschen Respekt zu verschaffen. Das haben wir in keiner Phase des Spiels geschafft.

Woran lag es, dass die Dortmunder so ein Übergewicht hatten?

Man sucht als Spieler immer nach Erklärungen, warum die Niederlage so eindeutig war. Wir haben uns vorgenommen, aus einer kompakten Defensive heraus zu agieren und dann schnell über die Außen umzuschalten. Das ist uns überhaupt nicht gelungen. Nach den ersten paar Minuten haben wir uns immer mehr vom Dortmunder Spiel anstecken lassen. Wir sind nie wirklich in die Zweikämpfe gekommen und haben es nicht verstanden, die Räume zuzumachen, die der BVB sehr gut besetzt hat. Wir sind dann in der ersten Hälfte immer weiter in Bedrängnis geraten und haben den BVB zu vielen Torchancen kommen lassen.

Die Gegentreffer sind allerdings erst in der zweiten Hälfte gefallen …

Wir hatten viel Glück, dass wir nicht schon in den ersten 45 Minuten zurücklagen. Taktisch haben wir es in der zweiten Halbzeit einen Tick besser gemacht. Dennoch haben wir auch im zweiten Durchgang viele Möglichkeiten zugelassen. Wir haben es nicht geschafft, für Entlastung zu sorgen. Dann muss man sich auch nicht beklagen, wenn man erst kurz vor Schluss die Tore kassiert. Die Chancen waren für Dortmund nämlich in aller Häufigkeit da, um das Spiel schon in der ersten Halbzeit zu entscheiden.

Wie haben Sie sich persönlich auf der Sechser-Position gefühlt?

Es waren oftmals viele Gelbe um einen herum. Eigentlich hatten wir immer viele Spieler hinter dem Ball gehabt. Wir haben es dennoch nicht geschafft, die Räume richtig zu schließen. Ich denke, das war einer der Knackpunkte. Wir waren nicht kompakt genug und hatten zu keinem Zeitpunkt Zugriff auf das Spiel.

Wie wollen Sie die deftige Niederlage aufarbeiten?

Es war ein sehr enttäuschender Nachmittag für uns. Die Stimmung in der Kabine war natürlich entsprechend mies. Wir werden die nächsten Tage dafür nutzen, um alles zu analysieren. Dass jetzt viel Kritik auf uns einprasseln wird, ist klar. Wir müssen ruhig und besonnen bleiben. Gegen Dortmund war es von jedem Einzelnen eine schlechte Leistung. Aber die Situation ist nach wie vor so, dass wir die Saison gut abschließen können. Wir sind noch im Rennen um die begehrten Plätze. Es ist noch alles drin. Wir müssen uns jetzt darauf fokussieren, dass wir die Fehler abstellen, die uns vor allem gegen den BVB unterlaufen sind.

Wie kann der Negativtrend gestoppt werden?

Wir müssen jetzt einfach eine entsprechende Reaktion zeigen. Ob uns das gelingt, werden wir erst am Samstag gegen Hoffenheim sehen. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir gefestigt und erfahren genug sind, um mit solchen Situationen umzugehen und wieder zurück in die Spur zu kommen. Wir hatten auch in der Vergangenheit Phasen, in denen wir ein, zwei Spiele nicht gut agiert haben. Wir sind dennoch immer wieder rausgekommen. Wenn ich in etwas Vertrauen habe, dann darin, dass wir nach schlechten Partien immer wieder zurückkommen können. Man sollte uns noch nicht abschreiben. Ich bin davon überzeugt, dass wir es diesmal auch schaffen werden.

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