Ralf Fährmann locker: Spielpraxis dank Xbox

Das Jahr begann für Ralf Fährmann mit einem Anriss des Kreuzbandes mehr als unglücklich. Seitdem schuftet der Schlussmann für sein Comeback - und genau das könnte er am Sonntag (5.4.) gegen den FC Augsburg geben. Auf schalke04.de spricht Fährmann über eine mögliche Rückkehr ins Tor der Knappen und den Saison-Endspurt.

Ralf Fährmann, was wird der Stadionsprecher des FC Augsburg am Sonntag (5.4.) als erstes sagen, wenn er die Aufstellung der Knappen vorliest?

„Mit der Nummer 1: Ralf Fährmann!“ (lacht) Es sieht ganz gut aus. Ich denke, ich habe mich in dieser Woche ganz gut präsentiert. Wichtig war für mich, keine großen Schmerzen mehr zu haben. Das ist der Fall. Ich bin jetzt richtig heiß auf mein Comeback. Etwas angespannt ist man selbstverständlich immer, aber die Freude überwiegt ganz klar.

Lief während der Reha alles nach Plan?

Wenn man etwas über eine Kreuzbandverletzung hört, denkt man immer an eine Pause von mindestens sechs Monaten. Gott sei Dank war meins nur angerissen. Deswegen musste ich auch nicht operiert werden. Die Ausfallzeit beträgt in der Regel dann drei, vier Monate. Es sind jetzt genau zwölf Wochen. Deswegen bin ich mit meiner Reha-Phase sehr zufrieden. Ich habe viel Gas gegeben, aber meinem Körper zwischendurch auch mal die nötige Ruhe gegeben. Das Knie war aufgrund meiner Muskulatur immer stabil. Jetzt bereitet es mir keinerlei Probleme mehr. Ich bin glücklich, dass ich wieder den normalen Fußballalltag habe.

Dass Sie in diesem Jahr noch keine Spielpraxis sammeln konnten, macht Ihnen keine Sorgen bei einem möglichen Comeback?

Ich habe genügend Spiele an der Xbox absolviert während meiner Verletzungspause. Da habe ich mir die Spielpraxis geholt (lacht).

Ist die Verletzung bei den Aktionen auf dem Rasen noch ein wenig im Hinterkopf?

Wenn der Ball bei den Spielformen mal etwas weiter weg ist, fragt man sich selbst, ob alles in Ordnung ist und testet es auch. In den Aktionen selbst mache ich mir aber keine Gedanken und merke auch nichts. Wenn man sich Gedanken machen würde, ist man vielleicht auch etwas zu früh wieder auf dem Platz.

Nachdem sich auch Fabian Giefer verletzt hatte, wurden Sie von Timon Wellenreuther vertreten. Wie bewerten Sie seine Leistungen?

Er hat es sehr gut gemacht. Timon hat viele Erfahrungen gesammelt. Nach meinem Empfinden ist man mit ihm von außen sehr hart ins Gericht gegangen. Er musste viel einstecken. Aber ich denke, er wird daraus gestärkt hervorgehen. Er war jetzt auch bei der Junioren-Nationalmannschaft und konnte dort wieder neue Eindrücke sammeln. Timon wird seinen Weg gehen.

Vor Ihnen sind bereits einige Spieler wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Für das Team ist es ja fast schon eine ganz neue Situation, wenn der Platz so voll ist …

Das stimmt. Aber wir freuen uns über jeden, der zurückkommt. Für mich und einige andere Spieler ist jetzt endlich eine Leidenszeit zu Ende. Dem Trainer gefällt es sicherlich auch, dass er es nicht mehr so leicht hat, die erste Elf festzulegen.

Wie gehen Sie das kommende Spiel gegen den FC Augsburg an?

Es ist ein sehr wichtiges Spiel für uns. Wir sind einen Platz vor Augsburg und wollen das auch nach diesem Duell sein. Wir wissen, welche Qualitäten die Augsburger vor allem zu Hause besitzen. Dementsprechend sind wir gewarnt. Aber wir haben auch schon in der vergangenen Saison beim FCA gewonnen. Das wollen wir am Sonntag wiederholen.

Was zeichnet den FCA aus?

Augsburg ist eine Mannschaft, die immer über den Kampf kommt. Sie geben sich nie auf und kontern sehr schnell. Mit Spielern wie Tobias Werner haben sie auch sehr viel Tempo in den eigenen Reihen. Da müssen wir einfach in jeder Situation hellwach sein.

Was macht Ihnen Hoffnung, dass die Konkurrenz um die Plätze drei und vier noch Federn lässt?

Die Liga ist in dieser Saison sehr ausgeglichen. Man kann gegen jeden Gegner straucheln. Das kann auch Gladbach und Leverkusen passieren. Es bringt aber nichts, sich mit den Konkurrenten zu beschäftigen – ganz egal, ob sie vor uns sind oder nur knapp hinter uns. Man muss erst einmal seine eigenen Spiele gewinnen. Wir müssen unseren Job erledigen. Dann werden wir sehen, was am Ende herausspringt.

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