Ralf Fährmann: Unberechenbarer werden

Während des Trainingslagers in Katar finden die Königsblauen ideale Bedingungen vor, um sich optimal auf die zweite Saisonhälfte vorzubereiten. Dementsprechend viel und hart wird auch auf den perfekt zu bespielenden Plätzen trainiert. Auf schalke04.de spricht Ralf Fährmann über den Aufenthalt auf der Anlage der Aspire Academy.

Was für Ziele haben Sie für die Rückrunde?

Ich möchte an meine Leistungen aus dem vergangenen Jahr anknüpfen und eine sichere Nummer eins sein. Ich hoffe, dass ich der Mannschaft in der Rückrunde die nötige Sicherheit und Ruhe mitgeben kann, und dass wir natürlich als Mannschaft erfolgreich Fußball spielen. Ich glaube an unsere Stärke. Wichtig ist aber, dass jeder 100 Prozent abruft. Nur dann zählen wir zu den besten Mannschaften Deutschlands. Wenn man sich die Qualität des Teams anschaut, gehören wir zu den stärksten Mannschaften der Bundesliga. Natürlich ist Bayern München das Maß aller Dinge. Aber wir gehören zu den Teams, die sich um den Platz hinter den Münchnern streiten.

Dieses Jahr sind sechs Spieler aus der Knappenschmiede mitgekommen. Was für einen Eindruck macht der Nachwuchs?

Sie haben ja mit Norbert Elgert in diesem Bereich einen der besten Trainer der Welt. Die Jungs kommen topausgebildet zu den Profis und können auch sofort bestehen. Natürlich braucht der eine oder andere noch ein bisschen Zeit und hat körperlich noch etwas Nachholbedarf. Das ist in dem Alter aber völlig normal. Die Jungs hängen sich voll rein und geben immer Vollgas. Die Entwicklungsphase ist bei jedem anders. Aber Max Meyer oder Kaan Ayhan sind die besten Beispiele dafür, dass es ganz schnell gehen kann.

Hat sich mit Roberto Di Matteo als Chef-Trainer etwas Grundlegendes an den Abläufen während des Trainingslagers verändert?

Von den Abläufen wird sich sicherlich nicht viel ändern. Wir werden zweimal am Tag trainieren und haben hier zwei Freundschaftsspiele. Die einzelnen Einheiten werden sicherlich anders sein. Roberto Di Matteo wird zielstrebig auf das hinarbeiten, was er mit uns vor hat. Es ist ja die erste Vorbereitung, die wir gemeinsam mit dem neuen Trainer-Team absolvieren. Ich bin sehr gespannt, was uns noch alles erwartet. Aber wir haben uns in der Hinrunde ja schon gut eingearbeitet und schnell zusammengefunden.

Einige Spieler konnten die Reise nach Katar nicht antreten. Wie sehr erschwert das die Vorbereitung?

Wir haben natürlich gehofft, dass uns mehr Spieler zur Verfügung stehen würden. Das ist leider nicht so. Aber wir sind es mittlerweile gewohnt, mit so einer Situation umzugehen. Wir hoffen, dass viele Jungs so schnell wie möglich zurückkommen. Es war sehr positiv, dass Leon Goretzka mitgeflogen ist. Ich denke, er wird in absehbarer Zeit zurückkehren und den Kader verstärken. Jan Kirchhoff wird sicherlich auch nicht so lange fehlen. Bei Roman Neustädter ist es auch nur eine Frage von ein, zwei Tagen. Bei den anderen muss man einfach mal abwarten.

Worauf liegt der Fokus während des Aufenthalts in Doha?

Wir bereiten uns hier total konzentriert und fokussiert auf die Rückrunde vor. Jeder Einzelne weiß, worauf es ankommt und was er zu tun hat. Es ist klar, dass wir zunächst einmal unsere Fitnesswerte aufbauen müssen. Der Winterspeck wird nach dem Trainingslager auf jeden Fall wieder weg sein (lacht). In der Bundesliga erwartet uns zum Auftakt direkt eine Englische Woche. Deswegen wollen und müssen wir alle topfit sein. Wir werden aber auch viel im taktischen Bereich trainieren und verschiedene Spielsysteme einstudieren, damit wir unberechenbarer für den Gegner werden. Das wird man dann bestimmt auch in den Testspielen sehen.

Wie wirken sich die hohen Temperaturen auf das Training aus?

Man sieht es mir ja an, dass ich nicht der südländische Typ bin (lacht). Es ist schon sehr heiß, da muss man erst einmal mit zurechtkommen. Aber ich denke, dass sich der Körper daran in den nächsten ein, zwei Tagen gewöhnt hat. Es betrifft ja sowieso nur die Einheiten am Morgen. Nachmittags geht die Sonne schon unter und dann kühlt es etwas ab. Es ist also alles auszuhalten.

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