Sead Kolasinac: Lief besser als erwartet

Nach gerade einmal 16 Minuten am 1. Spieltag war ein Großteil der Saison für Sead Kolasinac gelaufen. Im Duell mit Hannover 96 riss sich der bosnische WM-Teilnehmer das Kreuzband und schuftete seither für sein Comeback. Mittlerweile ist der Abwehrmann wieder zurück im Mannschaftstraining und brennt auf seine Rückkehr, wie er im Interview mit schalke04.de verrät.

Sead Kolasinac, obwohl im Training viel Schweiß fließt, wirken Sie sehr gelöst und gut gelaunt. Wie geht es Ihnen?

Ich fühle mich gut und freue mich einfach, dass ich wieder mit der Mannschaft trainieren kann. Es ist einfach ein schönes Gefühl, das ich sehr lange herbeigesehnt habe. Zuletzt habe ich im Spiel der U23 bei Rot-Weiss Essen 75 Minuten lang mitgewirkt. Dabei lief es für mich besser als vorab erwartet, ich habe die lange Pause und die Reha gut verkraftet. Konditionell bin ich schon auf einem guten Level.

 

Gibt es schon einen genauen Zeitpunkt, wann Sie Ihr Comeback in der Bundesliga geben?

Wir müssen von Tag zu Tag schauen, wie ich die Belastung wegstecke. Wann genau ich wieder dabei bin, wird der Trainer entscheiden. Ich versuche, mich in jeder Einheit zu zeigen und will so schnell wie möglich wieder vor unseren Fans in der Arena spielen.

Wie ist es, nach mehr als einem halben Jahr Pause unter Wettbewerbsbedingungen wieder in einen Zweikampf zu gehen? Spielt manchmal noch etwas Angst mit?

Nein, überhaupt nicht. Ich bin natürlich auch ein Typ, der von einer etwas härteren Spielweise lebt. Daher wäre es fatal, wenn ich jetzt nur mit halber Kraft in die direkten Duelle gehen würde.

In Zweikämpfen habe ich keine Angst. Das wäre auch fatal für meine Spielweise.

Was haben Sie gedacht, als Sie erfuhren, dass Sie einen Kreuzbandriss erlitten haben?

Das war schon ein harter Schlag für mich. Leider gehört das im Leistungssport dazu. Die Zeit war nicht einfach für mich. Familie, Freunde und auch die Mannschaft haben mir viel Halt gegeben. In der Reha war ich meistens nicht allein, da wir leider auch noch andere Verletzte hatten. Manchmal waren wir ja zu viert oder zu fünft. So gingen die harten Tage etwas schneller vorbei.

Wie lief Ihr Reha-Programm ab?

In den ersten acht Wochen war ich nur auf Krücken unterwegs. Das war ein komisches Gefühl, vor allem, weil ich permanent auf andere Menschen angewiesen war. Danach stand fast jeden Tag harte Arbeit an, sieben bis acht Stunden. Das war richtig anstrengend. Zum Glück ist diese Zeit endlich vorbei.

In der Bundesliga werden bis zum Saisonende noch 27 Punkte vergeben. Schafft die Mannschaft die erneute Qualifikation für die Königsklasse?

Wir glauben als Mannschaft daran, dass wir es packen. Gegen Leverkusen steht uns für dieses Ziel eine enorm wichtige Begegnung bevor. Bayer ist ein direkter Konkurrent um einen Champions-League-Platz. Die Aufgabe werden wir mit hundertprozentiger Konzentration angehen, das kann ich versprechen.

Am Mittwoch (18.3.) waren Sie allerdings nicht auf dem Platz zu sehen. Warum?

Ich habe am Vortag einen Schlag auf den Fuß bekommen und daher mit dem Mannschaftstraining ausgesetzt. Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme, nichts Ernstes.

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