Weston McKennie: Keine schwere Entscheidung

Die vergangenen Wochen waren ereignisreich für Weston McKennie. Der 20-Jährige verlängerte seinen Vertrag vorzeitig, errang mit dem US-Nationalteam die Silbermedaille beim Gold-Cup und führte seine Mannschaft im Endspiel sogar als Kapitän aufs Feld. Im Interview mit schalke04.de blickt der Mittelfeldmann zurück. Gleichzeitig spricht er aber auch über die anstehenden Aufgaben.

Weston McKennie

Weston, nach deinem verdienten Urlaub nach dem Gold-Cup bist du zu Beginn des Trainingslagers in Mittersill in die Vorbereitung eingestiegen. Wie fit fühlst du dich?
Ich bin gut drauf, aber noch nicht wieder voll im Saft. Das ist aber nach der längeren Pause ganz normal. Ich habe jetzt etwas mehr als anderthalb Wochen wieder trainiert und spüre von Tag zu Tag, dass ich mich steigere. Unser Trainerteam arbeitet sehr gut mit mir und hat ein spezielles Programm zusammengestellt, damit ich schnellstmöglich wieder bei 100 Prozent bin. In Mittersill habe ich zum Beispiel die eine oder andere Extraeinheit mit unseren Athletik-Trainern absolviert.

Wird das bis zum Pflichtspielstart klappen?
Das ist das klare Ziel. Ich will der Mannschaft helfen und bin heiß darauf, dass es wieder losgeht.

Ich habe dem Verein viel zu verdanken.

Weston McKennie

Auf der Mitgliederversammlung vor einigen Wochen gab es lauten Beifall, als Jochen Schneider deine Vertragsverlängerung bekanntgegeben hat. Weshalb hast du dich dazu entschieden, dein Arbeitspapier vorzeitig bis 2024 auszuweiten?
Der Verein ist auf mich zugekommen, und ich war sofort von der Idee angetan. Mein ursprünglicher Vertrag hatte bis zum 30. Juni 2022 Gültigkeit. Es war keine schwere Entscheidung für mich. Ich habe dem Verein viel zu verdanken, bin hier Profi geworden und fühle mich absolut wohl.

Hast du dich schon ausführlich mit deinem neuen Trainer David Wagner ausgetauscht?
Wir haben schon mehrmals gesprochen. Er ist ein guter Typ und passt zu Schalke. Ich freue ich auf die Zusammenarbeit mit dem Coach.

Weston McKennie

Auf welcher Position siehst du dich in seinem System?
In der Vergangenheit habe ich gezeigt, dass ich nahezu auf fast allen Positionen spielen kann. Nur im Tor stand ich noch nicht (lacht). Ich glaube, dass ich meine Fähigkeiten am besten auf der Sechser- oder Achterposition einbringen kann. Wenn ich zentral auflaufe, habe ich das Spiel hinter, vor und neben mir.

Während ein Großteil deiner Mitspieler im Juni im Urlaub weilte, warst du international im Einsatz und hast mit den USA die Silbermedaille beim Gold-Cup geholt. Wie sehr schmerzt es, dass ihr das Endspiel gegen Mexiko verloren habt?
Auf der einen Seite können wir natürlich stolz sein. Wir sind mit einer jungen Mannschaft an den Start gegangen und haben viele tolle Spiele abgeliefert. Aber als Sportler willst du immer gewinnen. Deshalb tat die Niederlage natürlich weh. Mich ärgert es noch immer, dass es nicht zum Turniersieg gereicht hat. Beim nächsten Gold-Cup werden wir wieder angreifen.

In der Vergangenheit habe ich gezeigt, dass ich nahezu auf fast allen Positionen spielen kann. Nur im Tor stand ich noch nicht.

Weston McKennie

Im Finale durftest du deine Mannschaft als Kapitän aufs Feld führen. Wieso hast du gegen Mexiko die Binde getragen?
Im Verlauf des Turniers hatten wir mehrere Spielführer, um zu verdeutlichen, dass wir alle Kapitäne sind. Dass ausgerechnet ich im Endspiel die Binde vom Trainer bekommen habe, war eine große Ehre für mich.

Das Gold-Cup-Finale war dein letztes Pflichtspiel, das nächste ist das DFB-Pokal-Duell bei der SV Drochtersen/Assel. Was weißt du über den Gegner?
Ich erinnere mich an die vergangene Saison. Da war es für den FC Bayern in der ersten Runde kein Spaziergang. Am Ende haben sich die Münchner knapp mit 1:0 durchgesetzt. Dieses Ergebnis sollte uns eine Warnung sein. Wir dürfen den Gegner auf keinen Fall unterschätzen. Wir müssen in jedem Spiel 100 Prozent geben – egal ob der Gegner eine top Mannschaft aus der Bundesliga oder ein Regionalligist ist. Gegen Drochtersen/Assel sind wir natürlich der Favorit, das müssen wir auch von der ersten Minute an zeigen.

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