11. Dezember: Schalke wird erstmals Herbstmeister

Heinz van Haaren schießt die Königsblauen vor 47 Jahren zum Erfolg gegen die Bayern und damit zur ersten Herbstmeisterschaft der Vereinsgeschichte. schalke04.de schaut in den Rückspiegel und blickt auf historische Ereignisse vom 11. Dezember aus mehr als 114 Jahren Vereinsgeschichte zurück.

FC Schalke 04 - Bayern München

1971: Erste Herbstmeisterschaft nach Sieg über die Bayern

Am 11. Dezember 1971 werden die Knappen erstmals in ihrer Vereinsgeschichte Herbstmeister. Mit einem 1:0-Sieg über die Bayern verteidigen die Königsblauen den ersten Platz in der ausverkauften Glückauf-Kampfbahn. Paul Breitners Schuss an die Latte in der 13. Minute ist die einzige brenzlige Situation in Durchgang eins, die Nervosität ist beiden Teams zunächst anzumerken. Nach der Halbzeitpause wird die Partie flotter. Vor allem die Gäste drängen den Kontrahenten nun in die eigene Hälfte. Die Verteidiger Jürgen Sobieray und Rolf Rüssmann sehen sich einer Reihe von Angriffen der Roten ausgesetzt und können sich bei ihrem Schlussmann bedanken, dass sie nicht in Rückstand geraten. Trainer Ivica Horvat: „Ich lobe selten einen Spieler, aber Norbert Nigbur war heute weltklasse.“ Vor allem in der 65. und 69. Minute zeigt er sein ganzes Können. Zwei tolle Reflexe verhindern die Gästeführung. Als sich die Zuschauer langsam auf ein Remis einstellen, schlägt Heinz van Haaren 13 Minuten vor dem Ende zu. Der mit 31 Jahren älteste Akteur auf dem Platz zieht aus 30 Metern ab. Der Ball wird zum Aufsetzer. Sepp Maier rutscht leicht weg und muss den Ball passieren lassen. „Ein Nationalspieler muss so einen Schuss halten“, mosert Bayern-Coach Udo Lattek hinterher. Eine Einschätzung, die Heinz van Haaren nicht teilt: „Ich habe plötzlich die Lücke gesehen und geschossen. Der Ball war schwer zu halten, denn ich hatte ihn sehr angeschnitten.“ Es bleibt der einzige Treffer des Tages. Die Schalker gehen somit mit drei Punkten Vorsprung in die Winterpause.

Auf das Thema „Meisterschaft“ angesprochen, mauert Präsident Günter Siebert: „Sicherlich, die Chancen bestehen. Aber wir haben eine schwere Zeit vor uns. Die Winterspiele werden gewaltig an den Kräften meiner jungen Mannschaft zehren.“ Und Lattek formuliert in der unnachahmlichen Bayern-Art: „Dieser Rückstand ist aufzuholen. Schalke wird noch den einen oder anderen Punkt abgeben müssen.“ Beide sollen unglücklicherweise Recht behalten. Drei Auswärtsniederlagen im Frühjahr 1972 auf irregulären Böden (in Duisburg, Bremen und Berlin) kosten neben den Irritationen rund um den Bundesliga-Skandal und der 1:5-Niederlage im Münchner Olympiastadion die Meisterschaft.

Seite teilen