Norbert Elgert: Darauf war auch ich nicht eingestellt

Ein bärenstarker Auftritt gelang der U19 im letzten Ligaspiel der aktuellen Saison. Mit 4:1 setzten sich die Knappen am Samstag (11.5.) gegen eine äußerst kampfstarke und aggressive Mannschaft des VfL Bochum durch und beendete die Saison für viele völlig überraschend als Meister der Bundesliga West.

„Diese Westdeutsche Meisterschaft ist ein kleines, vielleicht sogar ein großes Fußballwunder“, war auch Chef-Trainer Norbert Elgert nach dem Abpfiff zwischen Begeisterung und leichter Ungläubigkeit hin- und hergerissen. Nach dem Saisonstart seines Teams habe man davon ausgehen können, dass es eine ganz schwierige Spielzeit werden würde. Obwohl es kein Selbstläufer gewesen sei, habe man sich jedoch sukzessive verbessert und Punkte gesammelt. Dennoch: „Nach so einer Saison Westdeutscher Meister zu werden, ist unfassbar.“

Auch von der Art und Weise, wie sein Team am letzten Spieltag beim Reviernachbarn aufgetreten ist, war er angetan: „Gegen einen so bärenstarken Gegner, der motiviert war bis in die Haarspitzen, das Spiel so klar zu gewinnen und sogar einigermaßen zu dominieren, das ist schon außergewöhnlich.“ Gemeinsam mit dem gesamten Club sei er unheimlich stolz auf die Mannschaft, die sich von unten an die Spitze gearbeitet habe. „Das kann uns auch keiner mehr nehmen.“

Keine Zwischenstände von den anderen Plätzen

Während der Partie konzentrierte sich das gesamte Team ganz auf sich und seine Partie. Auf der Bank hatte niemand ein Smartphone dabei, um die Zwischenstände der Partien in Dortmund und Köln zu verfolgen. Doch Elgert hatte bereits etwas geahnt: „Meine Frau stand hinter mir und ich konnte bereits an ihrem Gesicht ablesen, dass da etwas in der Luft lag.“ Umso größer war die Freude, als diese Vermutung dann zur Gewissheit wurde. Nach einer Woche der großen Fußball-Sensationen in den europäischen Wettbewerben sei die Partie der A-Junioren in Bochum noch einmal ein besonderes Highlight gewesen.

Wenn man den Stress und den Druck, der sicherlich innerhalb des Teams geherrscht habe, gepaart mit der besonderen Tabellenkonstellation berücksichtige, sei es sicherlich der stärkste Auftritt der laufenden Saison gewesen. „Wir sind zum richtigen Zeitpunkt in der Lage, ein Halbfinale zu spielen. Das habe ich vor zwei bis drei Wochen noch nicht vorausgeahnt“, so der Chef-Trainer.

Regeneration statt einer Feier

Eine Feier fand nach der Partie nicht mehr statt. „Es geht zu schnell“, so Elgert im Hinblick auf das erste Halbfinale, das bereits am Mittwoch (15.5., 18.15 Uhr) steigt. „Wir müssen jetzt regenerieren, weil Sonntag schon wieder Training ist. Wir müssen klar bleiben und uns fokussieren“, appelliert er. Und am Ende der Saison werde die Feier nachgeholt, verspricht er. Nun müsse man erst einmal abwarten, was passiert. „Ob wir das noch toppen können – keine Ahnung.“

Zunächst einmal überwiegt bei Trainern und Team die Freude über das Erreichte. „Zwar bin ich Möglichkeitsdenker, aber darauf war auch ich nicht eingestellt“, verrät Elgert mit einem Augenzwinkern. „Nun bin ich überglücklich und was Mittwoch ist, interessiert mich Stand jetzt nur entfernt. Dortmund hat eine unfassbar starke Mannschaft, aber wir sind im Moment auch ganz gut.“ Zu einem guten Zeitpunkt sei das Schalker Team sehr fit, sehr gut beieinander und habe einen sehr starken Teamgeist.


Dank an die Lizenzspieler-Abteilung

Froh war der Fußballlehrer auch darüber, dass Ahmed Kutucu zum Kader gehörte. Er habe seine Sache gut gemacht. „Die ganze Mannschaft war bärenstark. Da einen herauszuheben, wäre fatal und falsch“, betonte er allerdings. „Was ich aber herausheben möchte, ist der Wille von Ahmed, der U19, zu helfen.“ Anstatt bei den Profis im Kader zu sein, um vielleicht ein weiteres Bundesligaspiel zu machen, habe der Jung-Profi von sich aus gesagt, dass er der U19 helfen möchte. „In diesem Kontext kann man auch die Unterstützung von Huub Stevens und Mike Büskens nicht hoch genug einschätzen, das zuzulassen und zu sagen, wir unterstützen die U19. Dafür sind wir sehr dankbar.“

Die Halbfinals

Halbfinal-Hinspiele
Dienstag, 14. Mai 2019
VfB Stuttgart – VfL Wolfsburg

Mittwoch, 15. Mai 2019, 18.15 Uhr
Stadion Niederrhein, Oberhausen
FC Schalke 04 – Borussia Dortmund

Halbfinal-Rückspiele

Montag, 20. Mai 2019
VfL Wolfsburg – VfB Stuttgart
Borussia Dortmund – FC Schalke 04